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Münzlexikon von A bis Z

Eine Fundgrube an Informationen aus fast 3000 Jahren Münzgeschichte, von vormünzlichen Zahlungsmitteln bis zu modernen Anlegerprägungen und zum Euro.

Beinhaltet sind mit rund 4000 Stichwörtern unzählige Einzelinformationen quer durch alle Bereiche der Numismatik, über Münzfüße, zur Münztechnik und zu den Münzmetallen. Zudem eine enorme Vielfalt an Münznominalen und Münzbezeichnungen bis hin zu den Spott- und Spitznamen. Darüber hinaus die Währungen aller Länder, die Fachsprache der Münz- und Medaillensammler, die antiken Münzen Griechenlands, Roms, der Kelten und des Byzantinischen Reichs im Überblick. Abgerundet wird das Lexikon mit Kurzbiografien bedeutender Medailleure, großer Sammler und Numismatiker und Basisinformationen zur Heraldik, Faleristik, Mythologie und Wirtschaftsgeschichte.

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Anach oben

Abnutzung

Durch den Geldumlauf erlittener Abrieb von Münzen. Als das Feingewicht noch den Wert von Edelmetallmünzen bestimmte, wurden diese aus dem Verkehr gezogen, sobald ihr Gewicht unter ein festgesetztes Passiergewicht gesunken war. Im 19. Jh. wurde in den meisten Staaten die Regelung eingeführt, dass alle Münzen, die an Erkennbarkeit oder Gewicht erheblich verloren haben, vom Staat eingezogen und ersetzt werden.

Achtelkreuzer

Scheidemünze im Wert von einem Heller, von den Herzogtümern Sachsen-Hildburghausen (1825), Sachsen-Meiningen (1828) und dem Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt (1840 und 1855) geprägt.

Acmonital

Steht für den lateinischen Begriff „acciaio monetario italiano“ und bezeichnet einen Münzstahl, der aus rund 82 % Eisen und 18 % Chrom besteht.

Ag

Chemisches Zeichen für Silber (lateinisch: argentum). Häufig verwendetes Edelmetall für Gedenkmünzen.

Al

Chemisches Zeichen für Aluminium.

Aluminium

Die Gewinnung dieses Münzmetalls zählt zu den kostengünstigsten. Aluminiummünzen kamen vor dem Ersten Weltkrieg in Britisch-Westafrika in Umlauf, später wurden sie in der DDR erfolgreich als Zahlungsmittel eingesetzt.

Aluminiumbronze

Eines der wichtigsten Münzmetalle. Es besteht vorwiegend aus Kupfer und etwas Aluminium.

Angst-Taler

Zur numismatischen Geschichte der Revolution von 1848 gehört der so genannte „Angsttaler“ von Mecklenburg-Schwerin, auf den im Revolutionsjahr nicht die übliche Bezeichnung V.G.G (von Gottes Gnaden) geprägt wurde. In England erschien 1849 eine ähnliche Münze, der so genannte „Gottlose Florin“ von Königin Victoria, auf dem ebenfalls der Zusatz dei gratia (von Gottes Gnaden) fehlte.

Anlagemünzen

Münzen, die zum Sammlerwert gehandelt werden und nicht im täglichen Zahlungsverkehr im Umlauf sind.

Au

Chemisches Zeichen für Gold (lateinisch: aurum).

Aureus

Standardgoldmünze des Römischen Kaiserreiches bis Diokletian. Der Goldgehalt sinkt im Laufe der Jahrhunderte von acht auf fünf Gramm.

Ausschuss

(siehe auch Fehlprägung) Fehlerhafte Münzen, bedingt durch falsches Verhalten beim Prägevorgang oder in Verbindung mit Mängeln am Material oder Stempel. Durch Verwechslungen (unpassende Stempelpaare, falscher Schrötling), Verdrehungen, Risse oder Sprünge der Stempel entstandene Fehlprägungen müssen sich für den Sammler nicht immer wertmindernd auswirken. Vor allem einzigartige Exemplare oder kleine Auflagen können im Preis steigen, wie im Fall der 50-Pfennig-Stücke von 1950, die fälschlicherweise mit dem Stempel Bank Deutscher Länder versehen wurden.

Avers

Die Vorderseite einer Münze. Vgl. „Revers“.

Bnach oben

Bankfrisch

Vgl. „Prägefrisch“.

Batzen

Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert eine wichtige Währung der Schweiz, bis zum 16. Jahrhundert auch in Süddeutschland. Der Begriff leitet sich von „Bär“ ab, dem Wappentier der Stadt Bern, die diese Münzen prägte.

bfr

Abkürzung für Bankfrisch. Vgl. „Bankfrisch“.

Billon

Silberlegierung, die weniger als 50 % Edelmetall enthält.

Bimetall-Münze

Wird in zwei unterschiedlichen Metall-Legierungen geprägt. Blassgold Vgl. „Elektron“.

Brakteat

Münze aus dem Mittelalter, die aus dünnem Silberblech hergestellt und nur einseitig geprägt wurde. Vom 12. bis 14. Jahrhundert waren Brakteaten fast in ganz Deutschland in Umlauf.

Bronze

Legierung aus Kupfer und Zinn.

Bullion-Münzen

Anlagemünzen, deren Wertentwicklung von den Edelmetallpreisen und konjunkturbedingten Schwankungen abhängt.

Cnach oben

Cassiuspfennig

Münze des Erzbistums Köln. Gilt als Vorbote des Übergangs von der Pfennig- zur Groschenprägung.

Champagnertaler

Doppelter Vereinstaler, der in allen nord- und süddeutschen Zollvereinsstaaten Gültigkeit besaß. Lt. Überlieferung bekam man dafür eine Flasche Champagner, daher der Name.

Christfest-Taler

Sammelbegriff für alle Münzen und Medaillen, deren Motive oder Randschriften auf die Geburt Christi Bezug nehmen.

Consecrationsmünzen

Nach dem Tod berühmter Menschen (v.a. Kaiser) wurden jene in der Antike teils zu Göttern „ernannt“ und auf Münzen geprägt, so genannte Consecrationsmünzen.

Cu

Chemisches Zeichen für Kupfer (lateinisch: cuprum). Vgl. „Kupfer“.

Cu-Ni

Abkürzung für Kupfernickel. Vgl. „Kupfernickel“.

Dnach oben

Denar

Wichtigste Silbermünze des Römischen Reiches und lange Zeit Hauptwährung im Mittelalter.

Dollar

Eine in vielen Ländern gebräuchliche Währungsbezeichnung. Das Wort leitet sich von „Taler“ ab und bezeichnete im englischen Sprachraum bereits im 17. und 18. Jahrhundert eine größere Silbermünze.

Drachme

Griechische Silbermünze. Die Münze war in Griechenland in der Antike vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis zum 1. Jahrhundert n. Chr. in Umlauf sowie ab dem 19. Jahrhundert bis heute.

Dreipölker

Deutscher Name für die polnischen „Poltoraki“, die von 1587 bis 1668 offizielles Zahlungsmittel waren.

Dukat

Goldmünze mit einem hohen Feingehalt. Ursprünglich eine Münze Venedigs, später wurde sie auch in anderen Ländern hergestellt.

Enach oben

Echtheitszertifikat

Mit Echtheitszertifikaten bürgen sowohl staatliche Prägestätten als auch große Münzhandelshäuser für die Echtheit von Münzen und garantieren zugleich den angegebenen Edelmetallgehalt. Es hilft, gute Fälschungen vom Original zu unterscheiden und dient als eine Art Rückversicherung, für die der ausstellende Unterzeichner mit seinem guten Ruf bürgt.

ECU

Silbermünze, die vom 13. bis 18. Jahrhundert in Frankreich geprägt wurde. Es gab den écu d’or, später den écu d’argent und schließlich den écu lauriers. Der écu d’or war neben dem Dukaten die wichtigste Goldmünze in Europa.

Eisen

Wurde im Altertum für die Herstellung von Münzen verwendet, allerdings rostet das Material sehr schnell.

Elektron

Auch „Blassgold“ genannt: Eine in der Natur vorkommende Mischung aus Gold und Silber. Elektron diente bereits in der Antike als Zahlungsmittel.

Emission

Ausdruck für die Ausgabe von Münzen, Wertpapieren oder Banknoten durch die autorisierten Herausgeber.

Erhaltungsgrad

Bestimmt den Sammlerwert einer Münze mit. Zu seiner Feststellung gibt es mehrere Kriterien wie zum Beispiel der Grad der Abgegriffenheit sowie die Zahl und Stärke der Kratzer. Erhaltungsgrade werden in die Kategorien „Stempelglanz“, „Vorzüglich“, „Sehr schön“, „Schön“ und „Sehr gut erhalten“ eingeteilt.

Erstabschlag

Üblicherweise nennt man die Erhaltung einer prägefrischen Umlaufmünze in Normalprägung „Stempelglanz“. Gelegentlich verwenden Münzensammler aber auch die Bezeichnung Erstabschlag.

Eulen aus Athen

Zu den bekanntesten Münzen der Griechischen Antike gehören seit dem 6. Jh. v. Chr. die so genannten „Eulen aus Athen“. Sie sind nach dem Eulen-Motiv benannt, das auf das Stadtwappen von Athen verweist.

Fnach oben

Fe

Chemisches Zeichen für Eisen (lateinisch: ferrum). Vgl. „Eisen“.

Fehlprägung

(siehe auch Ausschuss) Eine Prägung, die von der ursprünglich geplanten in irgendeiner Weise abweicht. Zum Beispiel eine einseitige Prägung statt einer doppelseitigen, eine fehlerhafte Randschrift oder eine Prägung, die von der Mitte der Münze abweicht.

Feingehalt

Anteil des Edelmetalls einer Münze. Vgl. „925/1000“.

Feingehaltangabe 925/1000

Feingehaltangabe bei Edelmetallen. „925er“ Silber, auch Sterling-Silber genannt, besteht also aus 925 Teilen purem Silber und 75 Teilen Kupfer. „999er“ Gold ist praktisch reinstes Gold, das nur zu einem Tausendstel seines Gewichts aus anderen Bestandteilen besteht. Die Gold-Mark von 2001 und der deutsche Gold-Euro beispielsweise haben diesen außergewöhnlich hohen Feingehalt.

Feingewicht

Gewichtsanteil des Edelmetalls einer Münze.

Floren/Florin

Die florentinische Münze diente den europäischen Ländern im Mittelalter als Vorbild der Goldgulden.

Flussgold-Dukaten

In früheren Jahrhunderten wurde aus vielen deutschen Flüssen Gold gewaschen und anschließend zu Münzen geprägt. Die Ausbeute an Gold war jedoch gering, so dass nur wenige Flussgoldmünzen geprägt wurden.

Fünfliber

Bezeichnung für schweizerische 5-Franken-Stücke. Geht zurück auf die französische Bezeichnung „Livre“ zurück, was übersetzt „Pfund“ bedeutet.

Gnach oben

Gedenkmünzen

Münzen, die anlässlich besonderer Ereignisse geprägt werden.

Gegenstempel

Kleines Zeichen, das einen Buchstaben oder ein Bild zeigt. Es wurde gelegentlich in ältere Münzen eingeschlagen, um zu kennzeichnen, dass sie geprüft wurden und den geforderten Feingehalt enthielten. Anschließend galten die meist fremdländischen Münzen im eigenen Land als Zahlungsmittel.

Geknitterte Münzen

Bezeichnung für meist große Münzen aus dünnem Edelmetall, die aufgrund ihrer geringen Stabilität Knitterfalten aufweisen.

Groschen

Es gab bereits italienische und französische Groschen, bevor Ende des 13. Jahrhunderts auch deutsche Groschen geprägt wurden. In Österreich war der Groschen bis zur Einführung des Euro die Kleinmünze zum Schilling.

Gulden

Das Vorbild für die ab dem 14. Jahrhundert geprägte Goldmünze ist der aus Florenz stammende Floren. Ab dem 16. Jahrhundert wurde der Gulden auch als Silbermünze hergestellt. In den Niederlanden ist der Gulden heute noch die Hauptwährung.

Hnach oben

Hahnenkämme

2-Pfennig-Stücke der Münzstätte Minden (1670-1700). Das Motiv, ein Zepter und zwei Palmenzweige, wurde als Hahnenkämme verspottet.

Hammerprägung

Altes Prägeverfahren, bei dem die Ronde in den festgesetzten Unterstempel gelegt wurde. Dann wurde der Oberstempel auf die Ronde gelegt und ein paar Mal mit dem Hammer darauf geschlagen.

Handgehoben

(Abk. „hgh“) Österreichische Sonderqualität, von Hand entnommene Stempelglanzqualität.

Heller

Ab dem 13. Jahrhundert in Schwäbisch Hall geprägte Münze. Von der Stadt leitet sich auch sein Name ab: „Haller“ oder „Häller“ Pfennige.

Hurenkarrentaler

Eindrucksvolle Schautaler in Gedenken an die Stadtgründung von Magdeburg. Das Volk erkannte in dem Motiv der drei unbekleideten Göttinnen Huren und den Wagen, auf dem sie saßen, als Schandkarren. Daher die Bezeichnung.

Jnach oben

Jahreszahl

Üblicher Weise erscheinen Münzen in jenem Jahr, in dem sie geprägt wurden und das in der Münzaufschrift zu sehen ist. Spätestens mit dem Euro hat sich dies jedoch geändert: die ab 1999 in Deutschland geprägten Kursmünzen tragen bereits ihr Ausgabejahr 2002. Dieses Phänomen lässt sich oft auch im Vorfeld von Großereignissen beobachten, wie den Olympischen Sommerspielen in Sydney 2000. Die Olympia-Serie wurde in Australien bereits ab 1997 geprägt, trägt jedoch das Ausgabejahr 2000. Häufiger kommt es vor, dass Münzen ihr tatsächliches Prägejahr tragen, jedoch erst im Jahr darauf oder später ausgegeben werden.

Jeton

Medaillen, die zu einem besonderen Anlass, beispielsweise einer Kaiserkrönung, hergestellt und dem Volk zugeworfen wurden. Deshalb leitet sich der Name vom französischen Wort „jeter“ ab, das „werfen“ bedeutet.

Junkheitsgroschen

Älteste datiert Münze Deutschlands (Groschenmünze aus Aachen) aus dem Jahre 1372.

Justieren

Früher wurden zu schwere Stücke mit Justierfeilen oder -maschinen auf das vorgeschriebene Gewicht abgeschliffen. Heúte werden fehlgewichtige Münzronden vor dem Prägen bei der Gewichtskontrolle ausgesondert und wieder eingeschmolzen.

Knach oben

Kreuzer

Im 13. Jahrhundert die volkstümliche Bezeichnung für den Tiroler Groschen, da auf ihm ein Kreuz abgebildet war. Später eine österreichische Währungseinheit (16. – 19. Jh.).

Krone

Münze, auf der eine Krone abgebildet ist. Erstmals gab es Kronen ab 1340 in Frankreich. Später auch in den Niederlanden, England, Dänemark, Schweden, Norwegen, Österreich, Tschechien, Island und Estland.

Krügerrand

Anlagemünze Südafrikas. Sie zeigt den ersten Präsidenten Ohm Krüger.

Kupfer

Seit jeher das wichtigste Münzmetall neben Gold und Silber. Es ist Bestandteil vieler Legierungen.

Kupfernickel

Eine Legierung aus Kupfer und Nickel. Viele silberglänzende Umlaufmünzen (z.B. auch Pfennig- und Markmünzen im Wert von 50 Pf bis 2 DM) wurden aus dieser Legierung in der Zusammensetzung 75:25 geprägt. Wegen Allergiegefahr wird bei den Euro- und Centmünzen heute weitgehend auf Nickel verzichtet.

Kursmünzen

Münzen, die mit ihrem Nominalwert über Banken in Umlauf gebracht werden. Sie dienen den Bürgern eines Landes als Zahlungsmittel.

Lnach oben

Lammdukaten

Eine Reihe von Dukaten aus der Freien Reichsstadt Nürnberg. Sie zeigen als Münzbild ein Lamm.

Legierung

Eine Mischung aus verschiedenen Metallen. Zum Beispiel ist Bronze eine Legierung aus Kupfer und Zinn.

Leitmünze

Münze, die im internationalen Geldverkehr eine Recheneinheit ist (z.B. US-Dollar). In der Archäologie sind Leitmünzen Fundmünzen, die aufgrund ihrer Erhaltung eine zeitliche und/oder geografische Einteilung ermöglichen.

Limitierung

Die Auflage einer Münze von staatlicher Seite ist per Gesetz begrenzt und eine Nachprägung nicht erlaubt.

Lochmünzen

Das Loch im Zentrum der Münze kann quadratisch oder rund sein. Wesentliches Merkmal ist, dass es während des Prägevorgangs gestanzt wird und nicht nachträglich.

Mnach oben

Maria-Theresia-Taler

Meistgeprägter Taler der Welt. Sein Bild blieb seit dem Tode der Kaiserin von Österreich 1780 fast unverändert.

Mark

Nordische Gewichtseinheit für Edelmetalle. Seit 1871 deutsche Währungseinheit.

Me

Chemisches Zeichen für Messing. Legierung aus Kupfer und Zink mit überwiegendem Kupferanteil. Zur Prägung von Umlaufmünzen sehr beliebt.

Medaille

Prägung ähnlich einer Münze, aber ohne Kurswert. Medaillen werden für besondere Anlässe hergestellt und haben meist ein höheres Relief als Münzen. Ursprünglich bezeichnete das italienische „Medaglia“ im 12. und 13. Jahrhundert antike und andere alte Münzen, die kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr waren.

Metallwert

Metallwert nennt man den inneren Wert einer Münze, im Gegensatz zum aufgeprägten Nennwert.

Moneten

Leitet sich von Moneta ab, einem Beinamen der römischen Göttin Juno. Nahe ihrem Tempel auf dem Kapitolshügel in Rom soll die erste römische Münzstätte gestanden haben.

Motiv

Gedenkmünzen werden zu bestimmten Anlässen herausgegeben und haben daher – im Gegensatz zu Kursmünzen wechselnde Motive.

Münzbuchstabe

An markanter Stelle auf dem Feld der Münze angebrachter Buchstabe, der angibt, aus welcher Münzstätte die jeweiligen Stücke stammen.

Münzhoheit

Vgl. „Münzrecht“.

Münzplättchen

Vgl. „Schrötling“.

Münzrecht

Auch „Münzregal“ oder „Münzhoheit“: Das alleinige Recht, Münzen zu prägen und damit auch den Gewinn daraus abzuschöpfen. Traditionsgemäß liegt das Münzrecht beim Landesherrn, also früher beim König, heute bei den Finanzministern oder Zentralbanken. Ganz wichtig: Auch in Euroland verbleibt das Münzregal bei den nationalen Regierungen der an der Währungsunion teilnehmenden Staaten.

Münzregal

Vgl. „Münzrecht“.

Nnach oben

Nachprägung

Bezeichnet eine Münze, die vom Ausgabeland zeitlich später geprägt wurde.

Ni

Chemisches Zeichen für Nickel. Vgl. „Nickel“.

Nickel

Ein hartes Metall, das in Reinform für die Herstellung von Münzen verwendet werden kann.

Nobel

Vom 14. bis 16. Jahrhundert eine wichtige englische Goldmünze.

Nordisches Gold

Ein modernes, goldfarbenes Münzmetall, das vor allem einen Vorteil hat: Es ist frei von Nickel, das bei manchen Menschen Allergien auslösen kann. Deshalb wollte man auf das als Münzmetall eigentlich sehr geeignete Nickel bei der neuen Europawährung weitgehend verzichten. Die Münzen zu 10, 20 und 50 Cent sind deshalb aus „Nordischem Gold“ geprägt worden. Es besteht zu 89 % aus Kupfer mit einem Anteil von 5 % Aluminium, 5 % Zink und 1 % Zinn.

Numismatik

Die Wissenschaft der Münzkunde.

Onach oben

Obol

So wurde im Mittelalter das Halbstück von Denar oder Pfennig genannt. Auf diese Münze geht die Redewendung „Einen Obolus entrichten“ zurück.

Ordensmünzen

Münzen, die Ordensembleme der Ritterordnen bildlich darstellen.

Ort

In der Numismatik ist mit Ort das Viertel einer Münzeinheit gemeint. 1/4 Reichstaler war demnach ein Reichsort, ein Dreigroschenstück ein halber Reichsort.

Pnach oben

Palladium

Ein weiß-glänzendes Metall, das zur Gruppe der Platin-Metalle gehört und gelegentlich auch für die Prägung sehr wertvoller Münzen verwendet wird.

Patina

Durch Oxidation verfärbte Oberfläche einer Münze.

Pd

Chemisches Zeichen für Palladium. Vgl. „Palladium“.

Pfennig

Die älteste deutsche Münze. Sie entstand im 7. Jahrhundert als karolingische Silbermünze und wandelte sich schließlich zu einer Kupfermünze.

Platin

Silberglänzendes, weiches, sehr wertvolles Metall. Platin wurde Anfang des 19. Jahrhunderts in Russland bei der Herstellung von Münzen vorübergehend als Ersatz für Gold verwendet. Heute wird es bei der Herstellung von Gedenkmünzen eingesetzt.

Polierte Platte

Höchste Prägequalität mit extra polierten Ronden und polierten Prägestempeln. Das mattierte Münzbild hebt sich dabei besonders plastisch vom polierten Hintergrund ab; englisch: „proof“.

PP

Abkürzung für Polierte Platte. Vgl. „Polierte Platte“.

Prägebuchstabe

Auf vielen Münzen findet sich der Hinweis, wo die Münze geprägt wurde. Jeder Buchstabe steht für eine Prägestätte.

Prägefrisch

Auch „bankfrisch“: Erhaltungsgrad einer Münze, die minimale Beschädigungen aufweist, welche vom Herstellungsprozess stammen.

Prägezeichen

Gibt an, wo eine Münze hergestellt wurde. In Deutschland ist es ein Buchstabe, der sich auf der Wertseite befindet. So kann man erkennen, ob die Münze aus Berlin (A), München (D), Stuttgart (F), Karlsruhe (G) oder Hamburg (J) stammt. Von 1948 bis 1990 stand „A“ für die Münzen der DDR. Anders als in Deutschland prägen die anderen Länder der Eurozone mit einem einheitlichen Zeichen, auch wenn die Münzen an unterschiedlichen Orten hergestellt werden.

prfr

Abkürzung für Prägefrisch. Vgl. „Prägefrisch“.

Pseudomünzen

Münzen, die offiziell als gesetzliches Zahlungsmittel gelten, jedoch nicht in Umlauf gebracht werden. Sie werden ausschließlich zu Preisen über dem Nominalwert direkt an Sammler verkauft.

Pt

Chemisches Zeichen für Platin. Vgl. „Platin“.

Qnach oben

Quasiautonome Münzen

Münzen aus der römischen Kaiserzeit mit meist geringem Wert oder geringer Größe. Sie weisen weder durch die Legende noch durch das Motiv auf den Kaiser hin. Daher besteht Verwechslungsgefahr mit autonomen Münzen.

Quentchen

Kleine Gewichtseinheit (3,654 g) aus der Zeit der Habsburger Kaiser.

Quetschgeld

Schrötlinge auf dem Weg zur Verarbeitung, Begriff aus der mechanischen Münzherstellung von 1780.

Rnach oben

Randschrift

Textzug, der in den Rand beziehungsweise auf die Kante einer Münze geprägt ist. Sie dient u.a. der Fälschungssicherheit. Die Randschrift wird vor dem Motiv, also der Bild- und Rückseite, auf die Münzrohlinge geprägt. Somit steht es 50 zu 50, wie herum die Randschrift zum Motiv steht.

Regal

Ein besonderes Recht. Vgl. „Münzrecht“.

Revers

Die Rückseite einer Münze. Vgl. „Avers“.

Ronde

Vgl. „Schrötling“.

Snach oben

s

Abkürzung für den Erhaltungsgrad Schön. Vgl. „Schön“.

Scherf

Ist aus dem lateinischen „scripulus“ entstanden und als hochdeutsches Wort über Westfalen und Thüringen nach Niedersachsen gelangt. Steht für die Hälfte eines Pfennigs.

Schiffsgeld

Roh geprägte und beschnittene spanisch-südamerikanische Silbermünzen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.

Schön

Erhaltungsgrad einer Münze: Die Münze zeigt starke Gebrauchsspuren, stellenweise sind die erhabenen Partien wie Konturen und Schriften abgegriffen.

Schrötling

Auch „Ronde“ oder „Münzplättchen“: Der noch nicht geprägte Münzrohling in Form der späteren Münze.

Sehr gut erhalten

Benennt den Erhaltungsgrad einer Münze, die schon recht abgegriffen ist und deren Jahreszahl und/oder Münzzeichen sich oft nicht mehr entziffern lassen.

Sehr schön

Bezeichnet den Erhaltungsgrad einer Münze. Das Münzbild ist noch einwandfrei erkennbar, es sind lediglich an den besonders erhabenen Stellen normale Gebrauchsspuren wie kleine oder mittlere Kratzer erkennbar.

Sesterz

Die häufigste römische Münze neben dem Denar.

sge

Abkürzung für den Erhaltungsgrad Sehr gut erhalten. Vgl. „Sehr gut erhalten“.

Silberdollar

Am 2. April 1792 wurde durch Beschluss des Kongresses der Vereinigten Staaten von Amerika verfügt, eine Silbermünze mit dem Namen Dollar zu schaffen, nachdem der Dollar bereits 1785 als Währungseinheit beschlossen worden war. Der Dollar wurde in 100 Cents unterteilt, die ersten Silberdollars 1794 geprägt. Die ersten Jahrgänge der Silberdollars wurden nur in relativ kleinen Auflagen geprägt und sind heute gesuchte Raritäten.

Sn

Chemische Zeichen für Zinn (lateinisch stannum). Das Wort kommt noch heute in dem Namen für die hauchdünne „Stanniolfolie“ vor, die ursprünglich aus Zinn bestand. Vgl. „Zinn“.

Solidus

Römische Goldmünze, die bis zum 10. Jahrhundert Hauptmünze im West- und Oströmischen Reich war.

Sondermünzen

Münzen, die in Polierter Platte oder Spiegelglanz von Pseudo- oder Kursmünzen hergestellt werden.

Spanische Blume

Bestimmte Münzform, die man von einigen 50-Pesetas-Münzen aus Spanien kennt: Sie ist rund mit sieben Einkerbungen (s. auch 20-Cent-Stück).

Spiegelglanz

Münzen, die auf nicht-polierten Ronden mit polierten Stempeln geprägt werden. Häufig werden diese Münzen auch als Polierte Platte-Münzen bezeichnet.

Spott-Taler

Auf so genannten „Spott-Talern“ hat Herzog Heinrich Julius von Braunschweig symbolische Motive zu den Zwistigkeiten unter den Adelsgeschlechtern Saldern, Steinberg und Stockheim prägen lassen.

ss

Abkürzung für den Erhaltungsgrad Sehr schön. Vgl. „Sehr schön“.

st

Abkürzung für den Erhaltungsgrad Stempelglanz. Vgl. „Stempelglanz“.

Stater

Münze im griechischen Altertum. Der Stater war ursprünglich eine Gewichtsbezeichnung, die auf verschiedene Münzen übertragen wurde.

Stempelglanz

Bester Erhaltungsgrad bei normal geprägten Münzen. Prägefrische Umlauf- und Gedenkmünzen bezeichnet man in der Regel mit der Abkürzung „st“. Sie müssen frei von Kratzern und anderen Beschädigungen sein.

Sterling-Silber

„Sterling“ bezeichnete ursprünglich mittelalterliche Münzen. Im Mittelalter stand der Begriff Sterling-Silber zunehmend als Standardangabe für einen Feingehalt von 925 Tausendstel Anteilen an Edelmetall. Heute ist Sterling ein international anerkannter Begriff und eine hochwertige Standardlegierung bei Gedenkmünzen.

Tnach oben

Taler

Im böhmischen Joachimsthal geprägte Silbermünze. Die ab Anfang des 16. Jahrhunderts in großer Zahl hergestellten „Joachimsthaler“ wurden bald nur noch kurz „Thaler“ genannt. Hiervon leitete sich der amerikanische Begriff „Dollar“ ab.

Tropfkopeke

Russische Münzen mit tropfenförmigem Aussehen.

Trugschriften

Sinnlose oder auch unlesbare Münzaufschriften, die meist von kulturell unterentwickelten Völkern stammen.

Turmtaler

Zeigen auf ihrer Rückseite einen von Wellen umtosten Turm und erinnern an die Türkenkriege.

Unach oben

Übermünzung

Bezeichnet Münzen, deren Nennwert kleiner ist als der Metallwert. Von Übermünzung wird auch im Zusammenhang von Überproduktion gesprochen.

Überprägung

Wenn das alte Gepräge eines Schrötlings durch ein neues überprägt wird.

Umlaufmünzen

Münzen, die im Zahlungsverkehr gebraucht werden, im Gegensatz den Anlagemünzen.

Unze

Klassisches Edelmetallgewicht, 1 Unze entspricht 31,10348 Gramm.

Vnach oben

Vierschlagpfennig

Der bayerische „Vierschlag-Pfennig“ wurde zwischen 1438 und 1460 in echtem Silber geprägt. Seinen Namen verdankt er den Hammerschlägen auf allen vier Ecken.

Vorzüglich

Erhaltungsgrad einer Münze. Sie ist nur kurz im Umlauf gewesen und hat dadurch winzige, feine Kratzer bekommen. Gröbere Beschädigungen wie beispielsweise Randkerben dürfen nicht zu sehen sein.

vz

Abkürzung für den Erhaltungsgrad Vorzüglich. Vgl. „Vorzüglich“.

Znach oben

Zain

Metallstreifen, der auf eine gleichmäßige Stärke gewalzt ist. Aus ihm werden die Münzrohlinge ausgestanzt.

Zink

Weiches, oxidationsanfälliges Metall, das für die Münzherstellung Legierungen beigemischt wird.

Zinn

Weiches Metall, das in kleinen Mengen Legierungen zugegeben wird.

Zn

Chemisches Zeichen für Zink. Vgl. „Zink“.